Greeuwe, -n, die
Graf.
greeuwe iek greeuwe, du gräfst, hie/ju gräft, wie greeuwe; gruuf, grúven; greeuwen; greeuw! greeuwet!
graben: ook dälig, wan du Eed mäd Maskienen gräfst, moast du ou un tou do Hounde bruke : auch heute, wenn du Torf mit Maschinen gräbst, musst du gelegentlich die Hände gebrauchen.
grouf, grouven
Nebenform zu: gruuf, grúven → greeuwe.
Eed (a) , dät
1. Torf: 1.1 Eed greeuwe : Torf stechen. 1.2 swot Eed : Schwarztorf. 1.3 gries Eed : Grautorf. 1.4 Eed in de Boue, Späk in de Wieme un Koardel ap dän Boolke, dan läit dän Winter kume! : Torf im Schuppen, Speck im Fleischgerüst und Getreide auf dem Kornboden, dann lass den Winter kommen! 2. die Schichten des Hochmoors sind von oben gesehen: Bunkäid, Grieseed, Swoteed, Sound : Bunkerde (Erde über der ersten Torfschicht), Grautorf, Schwarztorf, Sand.
floot
1. seicht, untief. 1.1 floot greeuwe : nicht tief umgraben: 1.2 hie gräft sin Tuun floot ume : er gräbt seinen Garten nicht tief um. 1.3 n floten Sloot : ein seichter Graben. 1.4 flote Stede : Furt; seichte Stelle im Fluss, die man durchwaten kann: 1.5 an dusse Stede is ju Äi floot : an dieser Stelle ist der Fluss seicht.
kumpläit
1. vollkommen, ohne Fehler; in bester Ordnung: ju is eerst säks Jíer oold, man ju kon n kumpläiten Bräif skrieuwe : sie ist erst sechs Jahre alt, aber sie kann einen fehlerfreien Brief schreiben. 2. begabt: hie häd kumpläite Bäidene : er hat begabte Kinder. 3. leiblich: dät kuden kumpläite Sustere weze : man könnte meinen, dass es leiblich Schwestern seien. 4. korpulent, beleibt: mien Suster is in t Oaler wät kumpläit worden : meine Schwester ist im Alter etwas korpulent geworden. 5. vollzählig, vollständig: as die Ploug kumpläit waas, kuden wie Eed greeuwe : als die Mannschaft vollzählig war, konnten wir Torf graben. 6. erfolgreich: ju is as Koopwieuw in alle hiere Seken kumpläit : sie ist als Kauffrau in allen ihren Angelegenheiten erfolgreich.
Leem, dät
1. Lehm, Ton: 1.1. Leem greeuwe: Lehm für die Herstellung von Ziegelsteinen graben. 1.2 Leem kneedje : bei der Ziegelbereitung das Lehm zurechttreten.
Pöäkel, -e, die
kleiner, schwächlicher Mensch: wo kon so n litjen Pöäkel Eed greeuwe? : wie kann so ein kleiner Kerl Torf graben?
Greeuweskät, -te, die
Butterrente; historischer saterfriesischer Grafenschatz.
Greeuweräi, ju
1. Gräberei; langweiliges, lästiges Graben. 2. Torfstich.
Greeuwenge, -n, ju
1. Griebe; Rückstand beim Auslassen von Fett. 2. ausgebratener Speckwürfel, Fettstück.
Greeuwer, -e, die
1. Gräber. 2. Dachs.
weze (a) iek bän, du bääst, hie/ju is, wie sunt; iek waas, du wierst, hie/ju waas, wie wieren; is/häd wezen/weden/ween; wäs! wezet!
1. sein: 1.1 dät is wezen : das ist vorbei. 1.2 dät hied nit weze houged/bruukt : das hätte nicht zu sein brauchen. 1.3 dät mout weze : das muss unbedingt so sein. 1.4 dät skäl weze un weze un wädt daach nit so : der Plan wird lange überlegt, aber er kommt doch nicht zur Ausführung. 1.5 hie is deer wezen : er ist tot. hie kon deer wäil/wül weze : 1.6.1 er hat eine gute Existenz, ein gutes Auskommen. 1.6.2 er ist sehr selbstbewusst. 1.7 skäl et weze?: tust du das wirklich? 1.8 iek moate deer jädden weze: es gefiel mir dort; ich mochte gerne dort sein. 2. (es) aushalten: et is tou woorm, hier kon man nit weze : es ist zu warm, hier kann man es nicht aushalten. 3. zur Bildung der Verlaufsform: weze + an + t + der substantivierte Infinitiv: jo sunt an t Greeuwen in dän Foan: sie sind dabei, im Moor zu graben. [afrs. wesa ]
Foan, -e, die
1. Moor, Hochmoor, Torfmoor: hie geen dän Foan uumhoog, uum Eed tou greeuwen: er ging ins Moor hinauf, um Torf zu graben. 2. Torf: die grieze Foan : Weißtorf.
ferloangje
1. verlangen: 1.1 die Koopmon ferloanget tou fúul : der Kaufmann verlangt zu viel. 1.2 du koast fon n Okse nit moor ferloangje as n Stuk Flaask un n groten Köätel : du kannst nicht mehr von einem Ochsen verlangen als ein Stück Fleisch und einen großen Klumpen Kot. 2. haben wollen: hie ferloanget ätter dän Dokter : er will den Arzt haben. 3. sich sehnen: dät Bäiden ferloanget ätter sien Múur : das Kind sehnt sich nach seiner Mutter. 4. begehren: hie ferloanget ätter dät Wucht : er begehrt das Mädchen. 5. erfordern: dät Greeuwen fon Eed ferloanget bisundere Räiskup : das Torfgraben verlangt besondere Gerätschaften. 6. fordern: hie ferloanget sien Mämes Äärfdeel : er fordert das Erbteil seiner Mutter.
hopenwieze
haufenweise; in großen Mengen: wie häbe hopenwieze Eed greeuwen : wir haben Torf in großen Mengen gegraben.
Mande, ju
1. gemeinsame Tätigkeit: 1.1 in de Mande oarbai(d)je: 1.1.1 gemeinsam arbeiten. 1.1.2 Handund Spanndienste für das Dorf oder die Allgemeinheit leisten. 1.2 wie häbe in de Mande Eed greeuwen : wir haben gemeinsam Torf gegraben. 1.3 in de Mande lope : um die Wette laufen. [afrs. manda]
toukume
1. zukommen: 1.1 man weet nit, wät aal ap aan toukumt : man weiß nicht, was alles auf einen zukommt. 1.2 hie lät alles ap sik toukume : er kümmert sich um nichts. 2. hinzukommen: hie is tou de Bjorenge toukemen : er ist zu der Feier hinzugekommen. 3. zuteilwerden; als Erbschaft zufallen: sien Suster häd dät Jeeld kríegen, man him is ju Stede toukemen : seine Schwester hat das Geld bekommen, aber ihm ist der Bauernhof als Erbschaft zugefallen. 4. herankommen: die Koaster koom nit an mie tou : der Lehrer kam nicht an mich heran. 4. (+ läite) zuschießen; als Zuschuss beisteuern: 4.1 toukume läite : zuschießen; als Zuschuss zukommen lassen. 4.2 ju Stääd liet ju Stiftenge 100 000 Euro toukume : die Stadt steuerte der Stiftung 100 000 Euro als Zuschuss bei. 5. auskommen: hie mout tousjo, dät hie mäd dät Eed, dät hie greeuwen häd, toukumt : er muss zusehen, dass er mit dem Torf, den er gegraben hat, auskommt. 6. ankommen auf: et kumt ap dän Pries tou : es kommt auf den Preis an. 7. (+ läite) schenken, übersenden: iek wol him dät Bouk toukume läite : ich will ihm das Buch schenken, übersenden. 8. zustehen: dät Jeeld kumt hier tou : das Geld steht ihr zu.
unnergreeuwe
untergraben: hie gruuf do rotterge Reeuwen unner: er grub die verfaulten Rüben unter.
fergreeuwe
vergraben.
iengreeuwe
eingraben.
oungreeuwe
eingraben.
umegreeuwe
umgraben: dän Tuun umegreeuwe : den Garten umgraben.
uutgreeuwe
ausgraben.
apgreeuwe
(Leiche, Schatz, alte Siedlung): ausgraben, exhumieren: n Lieke apgreeuwe : eine Leiche exhumieren.